Viele Jahre gab es im Giebel der Marxheimer Schule Schleiereulen, die nisteten. Vor ein paar Jahren wurden die Schleiereulen von Turmfalken verdrängt. Dann blieb der Nistkästen eine Weile ungenutzt und wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben.
Als wir gestern in der Verwaltung an der Arbeit waren, wie jeden Tag, kamen Viertklässler und erzählten von einem großen Vogel. Vom Schulhof aus könnte man einen Federball vor dem Fenster des Arztzimmers sehen, der sich panisch von aussen gegen die Glasscheibe presste. Wir spähten vom Arztzimmer aus vorsichtig durch die geschlossene Jalousie, die wir nicht zu öffnen wagten um das verängstigte Tier nicht den Halt verlieren zu lassen.
Wir konnten nach einer Weile ein Schleiereulenjunges erkennen. Frau Leicher sah auf dem Dachboden nach uns sah im Nistkasten eine Schleiereule.
Jetzt könnten wir uns das Geschehen zusammenreimen: Ein Schleiereulenjunges hatte erste Flugversuche gemacht und war auf der Fensterbank vor dem Arztzimmer gelandet und wusste jetzt nicht mehr weiter.
Frau Leicher nahm Kontakt mit den Vogelkundlern in Hofheim auf und diese informierten den NABU. Bis diese kamen, müssten alle Kinder im Gebäude bleiben. Um das Eulenjunge nicht durch Geschrei noch mehr zu verängstigen. Alle Kinder waren sofort einverstanden und sorgten sich um das Junge.
Schließlich kam der Mitarbeiter des NABU, kletterte auf einer Leiter von außen bis zum Fenster des Arztzimmers, ergriff mit beherztem Griff das Junge und brachte es erst nach unten und dann auf den Dachboden zum Nistkasten.
Dort saß die Mutter mit drei weiteren Jungen. So kam unser Schützling heim.
Vielleicht werden wir in den nächsten Tagen weitere Flugversuche unserer Jungvögel beobachten können, wissen jetzt aber, dass die Jungvögel langsam flügge werden. In den Klassen werden jetzt eifrig Namensvorschläge gesammelt um die vier Jungvögel zu benennen.
Neueste Meldung aus der Eulenkinderstube:
Auch am Montagfrüh saß wieder ein Eulenjunges auf dem Schulhof, dieses Mal vor der Eingangstür zum Schulgebäude. Wir haben es in unser Gartengelände gebracht, wo es sich in der hintersten Ecke versteckt hat.
Leider ist der “Benjamin” unter unseren Schleiereulenjungen noch sehr zierlich und klein. Als ihn Herr Weckbecker-Reiter und Herr Vogt – ehrenamtliche Vogelwarte – wieder in den Nistkasten brachten, war nur noch ein weiteres Junges dort. Zwei sind also schon flügge geworden und hoffentlich gut ins Leben gestartet. Jetzt hoffen wir, dass unser Kleiner wieder aufgepäppelt wird und es auch noch schafft flügge zu werden.
Die beiden Herren haben uns erzählt, dass Schleiereulen in unserer Gegend etwas ganz seltenes sind.
Inzwischen liegen aus allen Klassen Namensvorschläge für unsere Schleiereulen vor. Auch wenn sie jetzt schon flügge sind, möchten wir ihnen gerne noch schöne Namen mitgeben. Wir sind gespannt auf das endgültige Votum, welche vier Namen es werden sollen.
Neueste Nachrichten:
Heute wollte Herr Weckbecker-Reiter das jüngste und schwächste Eulenjunge zum Aufpäppeln in die Falknerei bringen, aber es hatte sich schon wieder erholt und stand wieder fest auf seinen Füßen, die viel zu groß für den kleinen Eulenkörper erscheinen.
Dieses Mal waren wieder alle vier Jungen im Nistkasten.
Die Abstimmung über die Namen der Eulenjungen läuft: Im Rennen sind:
Euli – Liv – Marxi – Piepsi – Hedwig – Turtok – Schleier – Cookie
So sieht es aus, wenn vier Schleiereulenjunge im Nistkasten sich aneinander kuscheln. Schleiereulen müssen ja keine Corona-Abstandsregeln beachten.
Diese vier Namen haben unsere Schleiereulenjungen erhalten:
Euli – Schleier – Hedwig und Cookie