Auf der Homepage des Hessischen Kultusministeriums wurde am 30.6.2020 ein Elternbrief veröffentlicht. Die Ausführungen sind, da sie für alle Schulformen gedacht sind, recht allgemein gehalten. Deshalb habe ich abgewartet, ob es konkrete Ausführungsbestimmungen dazu gibt. Eine neue Hygieneverordung ist jedoch erst für die vorletzte Ferienwoche angekündigt. Diese Hygieneverordnung wird dann die Grundlage unserer Unterrichtsplanung sein. Solange möchte ich dann doch nicht warten. In der letzten Ferienwoche wird es dann auch noch einmal einen Elternbrief aus dem Kultusministerium geben.
Anbei der Link zu dem Schreiben des Kultusministers vom 30.6.2020:
Wir arbeiten derzeit an der neuen Schulbroschüre für das Schuljahr 2020/2021 und mussten dort erstmalig häufig gegenüberstellen, wie wir es in der derzeitigen Situation handhaben und wie es unter “normalen” Umständen organisiert ist.
In die Broschüre haben wir auch einen Abschnitt eingefügt, indem noch einmal die bisher in der Coronazeit praktizierten Beschulungsmodelle beschrieben sind, weil wir ja leider nicht wissen, ob und wann möglicherweise Lockerungen wieder zurückgenommen werden müssen und wir zu einer Beschulungsform zurückkehren.
Anbei der Abschnitt:
Aus aktuellem Anlass: Schule in Coronazeiten
Seit der Schließung aller Schulen in Hessen am 16.3.2020 sind an allen Grundschulen eine ganze Reihe Unterrichtsmodelle erprobt worden, um je nach Infektionslage die Schüler so gut wie möglich unterrichten zu können.
Der Hessische Kultusminister schreibt in seinen Ausführungen am 30.6.2020:
„ …Taktgeber aller Entscheidungen bleibt das Infektionsgeschehen. Entscheidend wird deshalb auch weiterhin sein, dass die Fallzahlen beherrschbar bleiben und neue Infektionsketten frühzeitig unterbrochen werden können. Lokale Infektionsherde führen uns gerade jetzt vor Augen, wie schnell sich die epidemiologische Lage verändern kann. Das kann unmittelbare Auswirkungen auf den Schulbetrieb haben. In Abhängigkeit von der Infektionslage können die damit verbundenen Einschränkungen des Regelbetriebs unterschiedlich weitreichend sein. Sie können zur Wiedereinführung des Abstandsgebotes, zu einer Verkleinerung von Lerngruppen oder/und zur Bildung konstanter Lerngruppen, zu veränderten Personal- und Raumressourcen, zu einem neuen Verhältnis von Präsenz- und Distanzunterricht oder gar zu einer örtlichen oder landesweiten Aussetzung des regulären Schulbetriebs führen. Das Pandemiegeschehen lässt sich nicht planen.
Ein Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen bedeutet auch, dass bestimmte Hygienemaßnahmen weiterhin notwendig sein werden. Dabei sollen die Schulleiter vor Ort so viel Sicherheit, Flexibilität und Eigenverantwortung wie möglich erhalten…“
Aufgrund dieser Vorgaben, dass jeder Schulleiter nach den aktuellen Gegebenheiten in seiner Schule entscheidet, welches Unterrichtsmodell den Kindern so viel Unterricht wie möglich bei gleichzeitig maximaler Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen ermöglicht, planen wir im Moment für die Zeit nach den Sommerferien eine Beschulung, in der die Kinder wieder an fünf Tagen in der Woche in die Schule kommen und in ihrer Klassengruppe nach Möglichkeit Unterricht in allen Fächern erhalten. Als schwierig erweist sich das im Moment nach wie vor für die Fächer Musik und Sport. Es wird drei verschiedene Zeitschienen geben, damit die Kinder versetzt Schulanfang, Pause und Schulschluss haben. Dafür haben wir uns mit der Betreuung abgesprochen, damit die Gruppen, die parallel Schule und Pause haben, dann auch in der Betreuung zusammen betreut werden. Ziel dabei ist immer, dass die Gruppen beständig bleiben und dadurch in einem Infektionsfall die Kontaktpersonen nachvollzogen werden können.
Ich möchte Ihnen aber auch darstellen, welche Beschulungsformen es an der Marxheimer Schule bisher in der Coronazeit gegeben hat, da – wie oben angeführt, aber von keinem gewünscht – eine Rückkehr zu einem dieser Modelle notwendig werden kann.
Modell A: Schließung der Schule
In dieser Zeit konnte nur noch eine Notbetreuung der Kinder angeboten werden, deren Eltern in bestimmten „systemrelevanten“ Berufen tätig sind. Dabei war immer eine Personenzahl vorgegeben, die sich maximal in einem Raum aufhalten durfte.
Alle Kinder bekamen von ihren Lehrern Aufgaben, die diese im Fernunterricht zuhause erledigen sollten. Dabei achteten die Lehrkräfte darauf, dass die Kinder Arbeitsmaterial bekamen, mit dem sie nach Möglichkeit eigenständig lernen konnten. Je jünger die Kinder sind, desto schwieriger ist dies natürlich. Die Aufgaben wurden den Kindern teils zugeschickt, teils konnten sie zu einer bestimmten Zeit in der Schule abgeholt werden. Das Erarbeitete kam über den Einwurf in den Briefkasten oder bei der Abholung neuer Aufgaben zu den Lehrern zurück und konnte dann korrigiert werden.
Je nach Unterrichtsstil kontaktieren die Lehrkräfte die Kinder per WhatsApp, Videokonferenz, Mail, Telefonanruf oder Brief. Einige erstellten auch eigene kleine Filmchen um zu erklären, wie Aufgaben gelöst werden sollten.
Modell B: Präsenztage und Fernunterricht
Die Kinder konnten wieder – einige wenige Stunden in der Woche – zum Unterricht in die Schule kommen. Die Lerngruppen wurden auf maximal 14 Kinder verkleinert. Die Klassenräume wurden so ummöbliert, dass die Abstände eingehalten und alle Tische frontal auf die Tafel ausgerichtet waren. Da „Face-to-face“-Kontakte zu vermeiden waren, durfte es keine Gruppentische mehr geben.
Jeweils montags bekamen alle Kinder in einer Unterrichtsstunde die neuen Arbeitspläne ausgeteilt und ihnen wurde erklärt, wie die Aufgaben bearbeitet werden sollten. Gleichzeitig wurden die Arbeitspläne der vergangenen Woche eingesammelt. An zwei weiteren Tagen hatten die Kinder jeweils drei Unterrichtsstunden. Durch dieses Unterrichten im Schichtbetrieb waren immer maximal drei Klassen gleichzeitig im Schulgebäude. Gemeinsame Pausen konnte es nicht geben.
Auf dem Schulhof erstellte eine Gruppe von Kindern zusammen mit Frau Gerber Fußspuren. Diese Fußspuren gaben automatisch Aufstellplätze mit jeweils 1 ½ m Abstand vor.
So konnten die Kinder sich morgens aufstellen und nach und nach in ihre Klassen gehen, wo sie sich als erstes die Hände wuschen und desinfizierten.
Modell C: Präsenzunterricht
Alle Kinder hatten wieder vollen Unterricht, allerdings nicht wie früher bei verschiedenen Fachlehrern und in verschiedenen Räumen, sondern die Kinder hatten nach Möglichkeit zwei Lehrer, die nur in dieser Klasse und in diesemn Klassenraum unterrichteten. In dieser Gruppe mussten keine Abstandsregeln eingehalten werden. Es konnte also wieder eine ganze Klasse gemeinsam unterrichtet werden.
Die Klassen hatten unterschiedliche Anfangs-, Pausen- und Endzeiten.
Sport und Musik durften nur sehr eingeschränkt unterrichtet werden. Unterrichtsgänge waren noch gar nicht erlaubt.
Modell D: Präsenzunterricht mit erstem Fachunterricht
Das vorherige Modell wird weitgehend fortgesetzt, allerdings kann sich die Gruppenzusammensetzung für bestimmte Fächer – wie zum Beispiel „Bili“ oder „Förder- und Fordergruppen“ ändern. Weiterhin werden die Klassen zu unterschiedlichen Zeiten kommen und Pause haben. Wenn drei Klassen gleichzeitig Schulbeginn und Pause haben, werden auch die Kinder dieser drei Klassen dann in der Schulkinderbetreuung – im Schulkinderhaus bzw. in Klassenräumen – zusammen betreut werden. Alle, die von außen kommen, müssen einen Mundnasenschutz tragen. Wir bitten daher die Eltern, die Kinder abholen möchten bzw. im Schulkinderhaus oder in der Verwaltung etwas klären möchten, das Schulgelände nur mit Mundnasenschutz zu betreten.
So sollen nach wie vor Infektionsbrücken vermieden werden und Kontaktpersonen nachvollziehbar sein.
Nach dem letztgenannten Modell möchten wir nach den Sommerferien gerne unterrichten, wenn dies die Bedingungen zulassen.